Schwarzwild-Informationsabend im OL am 22. Februar 2013
Mit seiner jagdkundlichen Geschichte ist unser Museum neben der lokalen Jägerschaft die zentrale Einrichtung für allgemeine, Jäger und Öffentlichkeit gleichermaßen berührende Themen aus dem jagdlichen Bereich. Deshalb lag es, nach ähnlich erfolgreichen Veranstaltungen über die Rückkehr des Wolfs (im November 2010) und Hege und Bejagung des Rotwilds (Februar 2012), in der Konsequenz der Sache, dass die Reihe fortgesetzt wurde.
Unter dem Titel „Von grünen Jägern, schwarzen Sauen und goldenem Mais“ trugen drei versierte Praktiker die verschiedenen Aspekte vor, die das immer stärker zum Problem werdende Schwarzwild in der Kulturlandschaft mit sich bringt. Hans-Christoph Cohrs, Landwirt, Jäger und Kreisjägermeister des Landkreises Lüneburg, Andreas David, Wildbiologe und Jäger, und Peter Burkhardt, Revierinhaber und Buchautor, stellten ihre jeweilige Sicht zum Problem und Ansätze zu einer Lösung vor.
Es ist unbestritten, dass sich der Wildschweinbestand in Deutschland vervielfacht hat, dass es kaum noch eine Region gibt, in der kein Schwarzwild vorkommt und dass sich die Wald bewohnende Art längst zum Problem der Kulturlandschaft entwickelt hat. Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer klar: milde Winter, frühere Reproduktion, eine Fülle von Nahrung, die der Mensch meist unbeabsichtigt zur Verfügung stellt, und der in den letzten Jahrzehnten extrem gesteigerte Maisanbau, der den Tieren vor allem eine hervorragende Deckung verschafft. Noch vielfältiger stellen sich mögliche Lösungen des Problems dar, die von den Referenten in der Diskussion mit den Gästen angesprochen wurden.
Mit über 100 Personen war der Abend sehr gut besucht. Für das Organisationsteam (OL und Referenten) stand schnell fest, dass dem gelungenen Abend ein weiterer zu einem jagdkundlichen, in der Öffentlichkeit vielfach diskutierten Thema folgen soll.
Dr. Christoph Hinkelmann