Ein Bericht von Dr. Jörn Barfod, Kustos im Ostpreußischen Landesmuseum
Das Zauberwort Nidden wirkt auch heute noch. Kein Wunder also, dass das Pommersche Landesmuseum in Greifswald vom 12. bis 21. Juni 2015 eine Studienreise nach Nidden, Vilnius und Riga angeboten hatte als eine Begleitveranstaltung zu ihrer großen Sonderausstellung „Zwei Männer – ein Meer – Pechstein und Schmidt-Rottluff an der Ostsee“. Dazu hatte die dortige Kulturreferentin für Pommern, Frau Dr. Magdalena Gebala, sich Unterstützung aus dem Ostpreußischen Landesmuseum geholt. Die Künstlerkolonie Nidden gehört hier seit Jahren zu den wichtigen Themenfeldern der Sammel- und Ausstellungstätigkeit, weshalb das Lüneburger Museum nicht nur über die wohl wichtigste Sammlung zur Künstlerkolonie Nidden verfügt, sondern auch über entsprechende Expertise.
Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff hatten bei der die Kurische Nehrung und den Künstlerort Nidden besucht. Vor allem Pechstein hatte sich dort während seiner insgesamt sechs Aufenthalte viele Anregungen geholt und ebenso auf andere Maler durch Persönlichkeit und Stil großen Eindruck gemacht.
So verlief die Reise von der litauischen Hauptstadt Vilnius, deren Geschichte und Bauweise der Reisegruppe durch Führungen nahe gebracht wurde, über die mittelalterliche Burg Trakai und die zweitgrößte Stadt Litauens, Kaunas, zum Höhepunkt Nidden, heute ebenfalls litauisch. Hier war der Reisegruppe bewusst viel Zeit gegeben, sich die Landschaft und den Ort gehend langsam zu erschließen. Ein Tagesausflug nach Klaipeda, dem alten Memel, und eine Fahrt auf die andere Seite des Kurischen Haffs per Boot, ergänzten das Programm. Während dieser Tage kam die Unterstützung aus dem Ostpreußischen Landesmuseum durch Herrn Dr. Barfod zum Zuge.
Die Reise fand ihren Abschluss schließlich in Riga, der lettischen Hauptstadt, in deren Geschichte und Kultur durch Führungen ebenfalls Einblicke möglich waren. Da das Wetter ganz überwiegend dem Reiseeindruck günstig war und die Organisation wie Zusammenstellung des Programms geschickt gewählt und versiert durchgeführt wurden, fand die Studienfahrt bei allen 24 Teilnehmern ein sehr positives Echo. Uns hat die gelungene Kooperation mit den Greifswalder Kollegen viel Spaß gemacht. Gerne einmal wieder!