Bei seinem letzten Besuch im Ostpreußischen Landesmuseum brachte Arno Surminski unser heutiges Objekt der Woche mit: Seine Portraitbüste, die der deutschbaltische Bildhauer Manfred Sihle-Wissel von ihm anfertigte.
Der 1934 in Tallinn/Reval (Estland) geborene Künstler erlitt mit seiner Familie die für die deutschbaltische Bevölkerungsgruppe in den baltischen Staaten Estland und Lettland typische Umsiedlung 1939 ins Wartheland, anschließend die Flucht 1945, die ihn nach Hamburg brachte. 1954-59 studierte er an der dortigen Kunstgewerbeschule Bildhauerei bei Edwin Scharff und Hans Martin Ruwoldt. Er lebt seit 1981 in Brammer bei Rendsburg und arbeitet als freier Künstler. Unter vielen Portraitbüsten schuf er auch die Bildnisse etwa von Helmut Schmidt, Marion Gräfin Dönhoff, Siegfried Lenz und Walter Kempowski.
Der aus Ostpreußen stammende Schriftsteller Arno Surminski (geb. 1934) behandelt in seinen literarischen Werken vornehmlich Themen, die mit dem Schicksal von Menschen aus dem historischen Ostpreußen und den Geschicken des Landes selbst verbunden sind. Seit vielen Jahren ist er mit Veranstaltungen Gast im Ostpreußischen Landesmuseum, das ihm 2014 auch eine Ausstellung anlässlich seines 80. Geburtstags widmete. In der neuen Dauerausstellung des Museums wird er unter den Literaten vertreten sein durch die Portraitbüste aus Bronze, die der Künstler 2007 von ihm schuf.