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Objekt des Monats: Funkelnde Erinnerung an Kant – die Königsberger Medaille

Das Jahr 1924 wurde in Königsberg, damals Ostpreußens Hauptstadt, groß gefeiert. Es waren 200 Jahre vergangen, seit die Stadt durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I. aus drei ursprünglich selbständigen Teilen zu einer Stadt vereinigt wurde: Die Altstadt, um die Burg des Deutschen Ordens herum gelegen, der Kneiphof, eine Insel im Pregel, auf der die Kaufleute siedelten, und der Löbenicht, eine Handwerker- und Bauernsiedlung.

Der Bildhauer Hermann Brachert (1890-1972) schuf im Auftrag der Stadt die Bronzemedaille (Durchmesser 7,3 cm) zu diesem Anlass: Sie zeigt Symbolfiguren für die drei Stadtteile: den Ritter mit der Burg für die Altstadt, die Frau mit der modischen Erscheinung und der Schmuckkette in Händen für den reiche Kaufmannstadt Kneiphof, den Alten mit der großen Rübe in den Händen für den Löbenicht. Ein steinwerfender Knabe ist für den Vorort Sackheim gedacht, wo einfache Bevölkerungsschichten wohnten. Die Figuren verbildlichen einen Königsberger Vers über die Stadtteile:

„In der Altstadt die Macht,
im Kneiphof die Pracht,
im Löbenicht der Acker,
auf dem Sackheim der Racker.“

Die Vorderseite der Medaille mit der Inschrift „Altstadt, Löbenicht, Kneiphof“

Ein noch bedeutenderes Ereignis von 1724 wurde damals ebenfalls gefeiert, aber auf der Medaille nur im Inschrifttext erwähnt: Die Geburt des größten Gelehrten der Stadt, Immanuel Kant (1724-1804). Folgende Inschrift ist auf die Rückseite der Münze geprägt:
„Im Jahr 1724 wurden die drei Städte Altstadt, Kneiphof, Löbenicht zur Stadt Königsberg vereinigt. Ihr großer Sohn Immanuel Kant in diesem Jahr geboren, lebte und lehrte hier (1924)“.

Bild: Die Königsberger-Medaille von 1924 (Bronze) © Ostpreußisches Landesmuseum