Nach Kriegsende fehlte es gerade den mittellosen Flüchtlingen an der nötigsten Ausstattung. Auch die Produktion war aufgrund der Kriegsschäden und Rohstoffmangel zum Erliegen gekommen. So ging man dazu über, zuvor militärisch genutzte und zum Teil eingelagerte Ausrüstungsgegenstände durch (industrielle) Veränderungen einem zivilen Nutzen zuzuführen (Konversion).
Diesem Stahlhelm wurden zwei Henkel angeschraubt und Löcher eingestanzt, so dass er der ostpreußischen Flüchtlingsfamilie in ihrer neuen niedersächsischen Heimat lange Jahre als Küchensieb diente. Da die hochlegierten Stahlhelme schnell rosteten, wurden sie in diesem Fall schwarz überlackiert.
In der Nachkriegszeit wurden Wehrmachtshelme mit geringen Veränderungen auch als Kochtöpfe, als Nachttopf oder als Jauchekelle genutzt. Auch Gasmasken, Munitionshülsen oder Feldbetten wurden in Haushaltswaren wie Aschenbecher, Kannen, Kaffeebecher, Koffer oder gar Spinnräder umgewandelt. Eine kleine Auswahl solcher Nachkriegsobjekte werden Sie in unserer neuen Dauerausstellung, in der wir erstmals auch die Zeit nach 1945 thematisieren, im Bereich „Flucht, Vertreibung, Ankunft und Integration“ wiederfinden.