Dieses Kirschbaumstück aus Scharnebeck, Landkreis Lüneburg, soll anschaulich vermitteln, wie Bernstein entsteht und wie kleine Tiere oder Teile von Pflanzen und Tieren in den Bernstein hineingelangen. Es zeigt den Ausfluss von Harz nach einer Verletzung der Baumoberfläche am Stamm oder an den Ästen. Das klebrige Harz im Innern des Pflanzenkörpers bildet einen Wundverschluss. Es ist durch seine Farbe und seinen Geruch attraktiv für viele kleine Insekten, die – ganz wörtlich – darauf fliegen und dann kleben bleiben. Tritt das Harz in mehreren Schüben aus, kann es sie einschließen. Die chemische Zusammensetzung des Harzes verhindert ihre Zersetzung und konserviert fast alle Teile.
Um zu Bernstein zu werden, muss das Harz allerdings mindestens eine Million Jahre alt werden. Erst dann ist die Aushärtung – chemisch spricht man von einem Polymerisationsprozess – abgeschlossen. Dies geschieht nur unter günstigen Bedingungen, z.B. im Wasser von Flüssen und Seen. Die kleinen Tiere oder Pflanzenteile darin nennt man Inklusen oder Einschlüsse. Man findet sie nur im Schlaubenbernstein, der auf den Harzaustritt in mehreren Schüben zurückzuführen ist.
Das Ostpreußische Landesmuseum erhielt dieses wertvolle, etwa 30 Jahre alte Anschauungsstück von Peter Laging geschenkt, der viele Jahre lang als Lehrer an der Realschule Scharnebeck tätig war. Es wird in der Abteilung Bernstein zu sehen sein.