Eine dreitägige Studienreise vom 8. bis 10. Oktober 2024
Ein Bericht von Dr. Jörn Barfod
Auf den Spuren des mecklemburgischen Bernsteins
In einer angenehmen Busfahrt ging es am ersten Tag von Lüneburg nach Ribnitz. Die vom Kulturreferat am Ostpreußischen Landesmuseum von Frau Kern organisierte Reise führte zuerst zum Deutschen Bernsteinmuseum, das in den Gebäuden des ehemaligen Klosters in Ribnitz untergebracht ist. Der Museumsleiter, Herr Axel Attula, führte selbst durch die Abteilungen Klosterleben und Bernstein.
Bemerkenswerte mittelalterliche Plastik, Zeugnisse der Frömmigkeit der Nonnen und nachmittelalterlich der Stiftsdamen bot der erste Teil des Rundgangs. Bernstein in Natur, mit technischer Verarbeitung oder künstlerischer Gestaltung folgte. Besonders beeindruckten die kürzlich erworbenen Schätze aus der Staatlichen Bernsteinmanufaktur und Sammlung der ehemaligen PREUSSAG. Die lebhafte Präsentation der Sammlung durch den Museumsleiter machte diese Führung zu einem besonderen Erlebnis.
Die lebhafte Künstlerkolonie Ahrenshoop
Nach einer ersten Übernachtung in einem sehr angenehmen Hotel in Wustrow auf dem mecklenburgischen Fischland führte der zweite Tag nach Ahrenshoop auf dem pommerschen Darss. Entgegen ungünstiger Vorhersagen begleitete die Sonne den Tag in dieser bekannten Künstlerkolonie an der Ostsee. Er begann mit einer ausgiebigen Führung durch den Ort mit Erläuterungen zur Geschichte und Ortsentwicklung, v.a. mit Schwerpunkt auf der Künstleransiedlung seit 1889.
Neben lebhaftem Sommerurlauberbetrieb bestehen immer noch Künstlerateliers, in denen gearbeitet, ausgestellt und verkauft wird. Hier besteht echtes Fortleben der Künstlerkolonie. Ständige Ausstellungsorte sind zudem der 1909 errichtete Kunstkaten und das 2013 eröffnete Kunstmuseum.
Kunstmuseum Ahrenshoop
An beiden Orten fanden Ausstellungen zum Thema Künstlerkolonie Nidden statt – der eigentliche Anlass der Exkursion. Durch die Ausstellung im Kunstmuseum gab es ebenfalls eine Führung, einerseits zu Arbeiten aus Ahrenshoop, hauptsächlich aber zu den vielen Werken meist auch in Nidden tätig gewesener Künstler (der einzige Regenschauer des Tages fand rücksichtsvollerweise statt, als die Gruppe das Museum besuchte).
Entdeckung des Künstlerortes Schwaan
Der dritte Tag brachte bereits die Rückfahrt. Die Trauer darüber wurde nur durch den einsetzenden Regen etwas gemildert. Auf der Fahrt in westliche Richtung wartete der dritte Höhepunkt der Reise, das Museum der Künstlerkolonie Schwaan. Obwohl das Haus wegen Ausstellungsumbaus eigentlich geschlossen war, wurde die Gruppe freundlich empfangen und durch die Museumsleiterin Frau Winter-Süß eingehend durch alle derzeit zugänglichen Räume geführt. Die Präsentation brachte Geschichte, Künstler und Werke des Schwaaner Künstlerortes sehr eindrucksvoll nahe. Wie in Ahrenshoop hat auch in Schwaan v.a. private Initiative die moderne Museumsgründung erst ermöglicht. Für manche Teilnehmer der sehr gelungenen Reise war Schwaan eine echte Neuentdeckung.
