Ein Praktikumsbericht von Zohra Koudri aus Algerien
Erst ein Mal soll ich sagen, dass mein Lehrer Herr Holger Ina vom Bildungszentrum Lüneburg und ich, die Praktikumsstelle im Internet gesucht und per Telefon einen Termin mit der Museumspädagogin Frau Silke Straatman arrangiert haben. Natürlich die Idee, ein Praktikum in einem großen Museum wie dem Ostpreußischen Landesmuseum zu machen war toll, besonders in der Abteilung, die mich interessiert: Museumspädagogik, denn die hat viel zu tun mit meinem Studium und meinem erlernten Beruf als Lehrerin.
Also, zum Glück wurde ich von dem Museum angenommen. Meine Aufgabe war es, ein Projekt für den Museumskinderclub zu realisieren. Das war eine Präsentation über das Thema Religionen und Rituale: Taufe und Namengebung in verschiedenen Religionen wie Christentum (Katholisch-, Evangelisch-, Orthodoxe Kirche), Judentum, Islam, Jesidentum. Jesidentum deshalb, weil es im Kinderclub einige kurdische Kinder gibt, die Jesidischen Glaubens sind.
Genau waren meine Tätigkeiten: Informationen und die Erklärungen zu recherchieren, lesen, selektieren, resümieren, tippen und den Bericht so einfach zu machen, damit die Kinder es verstehen können. Auch sollte ich Fotos suchen und scannen, die mit dem Thema, besonders mit jedem Religion zu tun haben. Mit großem Interesse habe ich mich in das Thema eingearbeitet mit Büchern, Wörterbuch, Computer, Internet, Scanner und natürlich mit der Orientierungshilfe von der Abteilungsleiterin eine Powerpoint-Präsentation zusammengestellt. Als meine Recherche, scannen und tippen in eine Powerpoint-Präsentation fertig war, bereitete mein Team, die Abteilungs-Leiterin, meine Kollegin Frau Eveline Hofer und ich, die Präsentation mit dem Beamer zur Probe vor.
Die Idee war, das Thema durch Hand-Puppentheater für die Kinder zu präsentieren, damit das Inhalt „Namensgebung im verschiedenen Religionen als Kultur Vergleich“ attraktiv und lustig, für unser kleinen Schüler wird, ganz im Sinne von Shakespeare: „Gib mir ein Theater und ich gebe dir ein kultiviertes Volk“. In der Tat, nicht nur die Kinder waren begeistert und hatten viel Spaß, auch die Erwachsenen waren fasziniert.
Die Kinder des Museumskinderklubs sind nicht alle gleichen Alters, deswegen merkte man dass die Kleineren mit 5 bis 7 Jahren, weniger aufmerksam waren als die Älteren mit 8 bis 13 Jahren. Aber sicher, alle Kinder und Erwachsenen die dabei waren, haben einen interessanten Nachmittag mit den neuen und unterschiedlichen Kulturen erlebt.
Die Kinder stellten viele Fragen. Die Antworten wurden manchmal von mir oder auch von den Kindern selbst gegeben. Danach haben die Kinder im praktischen Teil Kerzen mit Wachsplatten und Kerzenstiften bunt verziert und konnten so ihre Gefühle auszudrücken und sinnlich umsetzen.
Persönlich bin ich sehr zufrieden mit meiner Praktikumserfahrung, weil es meine Hoffnungen erfüllt hat: Ich habe durch das Museumsprojekt etwas Neues über andere Kulturen (Siehe: Thema und Sprache) gelernt, sogar über meine eigene Kultur.
Die Stimmung bei meinem Praktikum war gut, nicht nur bei der Museumspädagogik, sondern alle Leute im Ostpreußischen Landmuseum waren freundlich, ermutigend und kultiviert. Das Praktikum in einem Museum erlaubte mir, mich noch mehr über andere Kulturen und andere Geschichte zu informieren, nicht zu vergessen was man noch mit den Kindern, während den Aktivitäten und Kommunikation z.B. Pädagogik, Geduld, Sozialverhaltung lernen kann; dazu entdeckt man sich selbst.
Auch hatte ich die Chance, bei einer andern Museumspädagogische Aktion „Ein Koffer voll Erinnerungen“ im Museum zu hospitieren. Ich konnte die Stadtbücherei besuchen, mit deutschen Mitarbeitern kommunizieren und das Vokabular der Deutschen Verwaltung hören. Auch war es interessant zu sehen, wie das Leben in einem Museum läuft. Z.B wusste ich vorher nicht, dass die Temperatur in einem Museum unten bleiben soll, damit die Gemälde und andere Exponate – die einzigartigen zeugen die Vergangenheit – keinen Schaden nehmen.
Prof. Bazon Brock (Künstler und Kunsttheoretiker) sagt: „In den Museen lernt man die Antworten auf diese Fragen von Generationen ehemals Lebender kennen. Im Museum lernt man, die eigenen Zukunftserwartungen – Hoffnungen und Befürchtungen – zu beurteilen“. Als neue Praktikantin und besonders als Emigrantin gewinnt man die Motivation, um sich in der deutschen Gesellschaft zu integrieren. Also tatsachlich, die Betreuung, Zusammenarbeit und Atmosphäre während des Praktikums gefiel mir sehr.
Zohra Koudri
Lüneburg, 30.11.2011