Von Hannah Janowitz
Seit November 2022 darf ich im Ostpreußischen Landesmuseum meiner Leidenschaft nachgehen: den Blick auf die kleinen Dinge des täglichen Lebens werfen.
Als Europäische Ethnologin verantworte ich die volkskundliche Sammlung des Ostpreußischen Landesmuseums und freue mich über die Vielzahl spannender Objekte, die sich im Bestand des Museums befinden – von der Pillendose bis zum Pferdeschlitten. Diese Objekte sind Fenster, die einen kleinen Einblick in den Alltag der Menschen in ihrer alten und neuen Heimat ermöglichen.
Meine berufliche Laufbahn hat mich nach meinem Studium in Marburg und in Bergen/Norwegen zunächst ins Rheinland geführt, dort war ich sieben Jahre in einem Freilichtmuseum tätig. Danach hat es mich in den Norden gezogen, in das Museum der Arbeit in Hamburg. Nun also Lüneburg.
Besonders freue ich mich auf die erste Ausstellung, die ich im Oktober eröffnen darf – ein ganz klassisches volkskundliches Thema – über Bräuche in Ostpreußen. Ich bin gespannt, welche Anekdoten und Variationen, welche Neuentwicklungen und Überraschungen ich in der Vorbereitung der Ausstellung entdecke. Welche Bräuche wurden mitgebracht in die neue Heimat? Welche gingen verloren? Und wie haben sich die Bräuche weiterentwickelt?
Ein anderer Interessenschwerpunkt liegt in der Dokumentation der Objekte. Ich bin fasziniert von den tollen Beständen und wünsche mir, möglichst viele davon anderen Interessierten dauerhaft online präsentieren zu können. In einem Ostpreußischen Landesmuseum, das naturgemäß sehr enge Beziehungen mit vielen nationalen und internationalen Partnerinstitutionen unterhält, kommt diesem Bereich eine große Bedeutung zu.
Und falls Sie zuhause noch Objekte und Erinnerungsstücke aus der alten Heimat haben, denken Sie gerne an uns – auch die kleinen alltäglichen Dinge können uns spannende Geschichten erzählen und halten die Erinnerung an Ostpreußen wach.