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Große Namen und großer Andrang im Ostpreußischen Landesmuseum

Marie – Cécile Herzogin von Oldenburg, Urenkelin vom letzten deutschen Kaiser Wilhelm II., las mit Dr. Marianna Butenschön aus Briefen ihrer Vorfahrin, Alexandra, Kaiserin von Russland.

Alexandra Feodorovna, die "Preussin auf dem Zarenthron"
Alexandra Feodorovna, die "Preußin auf dem Zarenthron". Gemälde von A. Malyukov, 1836

Große Namen hallten am Abend des 14. Augustes durch den Dioramenbereich des Ostpreußischen Landesmuseums: Allen voran der Name Charlotte von Preußen (1798-1860), älteste Tochter des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und der legendären Königin Luise. Charlotte galt als ebenso schön und bewundernswert wie ihre berühmte Mutter, mit der sie als Kind die Flucht vor Napoleon nach Ostpreußen miterleben musste. Als „Alexandra Fjodorowna“ und Gattin von Zar Nikolaus I. war sie ab 1825 Kaiserin von Russland.

Aufgeschrieben hat die Geschichte der „Preußin auf dem Zarenthron“ Dr. Marianna Butenschön. Die Osteuropa-Historikerin und Journalistin erzählte aus ihrem Buch, beschrieb die sehr engen Verknüpfungen Preußens und Russlands und gab mit historischen Fakten und Anekdoten einen spannenden und berührenden Einblick in das Leben und in die Zeit der in Deutschland viel zu wenig bekannten Adligen.

Doch nicht nur große Namen standen im Raum. Frau Dr. Butenschön hatte in ihr Programm einen prominenten Gast integriert: Immer dann, wenn aus Briefen und Reden ein Hohenzoller zitiert wurde, las Ihre Königliche Hoheit, Marie-Cécile Herzogin von Oldenburg, Urenkelin des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. und damit direkte Nachkommin von Königin Luise wie auch selbst Urururenkelin von Charlotte von Preußen.

Marie-Cecile und Marianna Butenschoen
Marie-Cécile Herzogin von Oldenburg und Dr. Marianna Butenschön

Mit derart interessanten Vorfahren mag es kaum überraschen, dass die Herzogin so lebendig aus dem Leben Charlottes las, dass das Publikum eine wahre Vorstellung von Leben und Zeit bekam und selbst so private Details wie die Kosenamen „Muffi“ und „Niks“ für Zarin und Zar nie peinlich wirkten. Dies ist nicht zuletzt auch Marianna Butenschön zu verdanken, die fundiert und abwechslungsreich einen spannenden und oft unerwarteten Einblick in das Leben am preußischen und russischen Hof erlaubte.

Mit deutlich mehr als 100 Besuchern war der Abend bis auf den letzten Platz ausverkauft. Manche waren wohl auch gekommen, um eine echte Hohenzollerin zu sehen. Zuletzt hatte 2010 ihr Bruder, Christian Sigismund Prinz von Preußen, die erfolgreiche Ausstellung über Leben und Mythos der Königin Luise im Ostpreußischen Landesmuseum eröffnet. Viele der Gäste erwiesen sich als Spezialisten, die mit (Ost)Preußens Geschichte bestens vertraut sind. Frau Butenschön hatte sozusagen ein Heimspiel, als sie den von Charlottes Vater König Friedrich-Wilhelm III. komponierten Präsentiermarsch anspielen ließ und dieser sofort als solcher erkannt und benannt wurde.

Viel Beifall für ein hervorragendes Team

Langer und lauter Beifall belegte: Die von der Kulturreferentin Agata Kern organisierte Veranstaltung wurde ein gelungener, besonderer und viele berührender Abend. Am Ende nahmen sich beide Gäste ausführlich Zeit für Gespräche und Buchsignaturen.

Ein Dankeschön vom Museumsdirektor Dr. Joachim Mähnert
Ein Dankeschön vom Museumsdirektor Dr. Joachim Mähnert

Übrigens, bereits 1964 war Marie Cécile Herzogin von Oldenburg zur Eröffnung des neuen Jagmuseums in Lüneburg zu Gast. Immerhin ist sie noch im ostpreußischen Cadinen geboren, wo Kaiser Wilhelm eine Fabrik für Keramik und Majolika errichtet hatte und die Entwürfe höchstpersönlich freigab. Cadiner Majolika ist vielfältig im Museum zu sehen. Die Herzogin war überrascht, wie sehr sich das Museum seither entwickelt hat. Sie versprach, bald wiederzukommen.

Eroeffnung des ostpreußischen Jagdmuseums in der Salzstraße 1964
Die junge preußische Prinzessin 1964 bei der Eröffnung des Ostpreußischen Jagdmuseums in der Lüneburger Salzstraße