Von Hannah Janowitz
Für eine besondere Veranstaltung der Reihe “Fluchtpunkt Niedersachsen” hat sich das Ostpreußische Landesmuseum einen besonderen Ort gesucht – und diesen im mosaique – Haus der Kulturen e.V. in der Katzenstraße in Lüneburg gefunden.
Gemütliche Sofas und Sessel, kleine Tische, leckere Getränke und Snacks haben zu einer heimeligen und entspannten Atmosphäre beigetragen, um mit geflüchteten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen verschiedener Generationen und Nationalitäten über das Ankommen in Niedersachsen und Lüneburg zu sprechen.
Die vier geladenen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichteten von ihren berührenden, traurigen aber auch lustigen Erlebnissen und Gefühlen aus der Zeit ihrer Ankunft.
Mit Regine Brammer, Oleksandr Zlotnyk und Manfred Flechtner aus Lüneburg sowie Monzer Alzakrit aus Eschwege waren sowohl Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dabei, deren Ankommen zum Teil über 75 Jahre zurückliegt als auch welche, die erst vor Kurzem aus aktuellen Kriegs- und Krisengebieten (Ukraine und Syrien) nach Niedersachsen gekommen sind.
Durch die behutsamen Fragen der Moderation Meggy Jackstadt angeleitet berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ihren Erfahrungen, die sie in der ersten Zeit in Niedersachsen gemacht haben. Darüber hinaus beschreiben sie Gedanken und Gefühle, die sie damals und heute bei der Erinnerung an die Zeit begleiten. Deutlich wurde bei all den unterschiedlichen Voraussetzungen und den verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Kontexten eine Gemeinsamkeit, die alle als essentiell für gutes Ankommen betonten: ein freundlicher und offener Umgang mit Menschen, die neu in ein Land kommen und Menschen, die in dieser schwierigen Situation freundschaftlich und mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Die Veranstaltung am 14. April 2023 fand statt in Kooperation mit dem Museum Friedland, die diese Art von Zeitzeuginnen- und Zeitzeugengespräche im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fluchtpunkt Niedersachsen: Erzählen von Abschied, Ankunft und Neubeginn“ schon in verschiedenen Orten in Niedersachsen durchgeführt hat – jedoch noch nie so gemütlich.
Die Veranstaltungsreihe wird von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung unterstützt.