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Eine Puppenstube für Flüchtlingskinder

Von Lena Marie Sommer

Unsere Praktikantin Lena Marie Sommer stellt ihr Lieblingsobjekt vor:

Sowohl während des Zweiten Weltkriegs als auch in der Folgezeit fehlte es nicht nur an Lebensmitteln, Kleidung und weiteren lebensnotwendigen Mitteln, auch die Kinder mussten bei der Schaffung von Spielzeug kreativ werden.

Hier im Ostpreußischen Landesmuseum ist ein solches (Nach-)Kriegsspielzeug ausgestellt. Es handelt sich um eine hölzerne Puppenstube, vermutlich aus Lindenholz gefertigt. Nach dem Krieg haben in Lüneburg sowohl Flüchtlingskinder aus den östlichen Gebieten, als auch Einheimische mit der Stube gespielt. Sie besteht aus fünfzehn Einzelteilen: Schrank, Sofa, Tisch, Stühle, … (siehe Foto). Die kleineren Möbelstücke können alle in den Schrank gepuzzelt werden, so dass die Puppenstube sehr kompakt ist und somit zum Transport geeignet. Möglicherweise sind, trotz des recht guten Zustands des Spielzeugs, nicht mehr alle Teile vorhanden. Es wird vermutet, dass ein Regalboden für den Schrank und ein Fußbänkchen fehlen.

Auf einigen der Möbelstücke sind Markierungen zu finden, bei denen es sich wahrscheinlich um Verzierungen handelt.

Die Herkunftszeit der Puppenstube kann auf die 1940er Jahre datiert werden. Der genaue Herstellungsort innerhalb Deutschlands und der Hersteller sind jedoch nicht bekannt.

Die Maße der Puppenstube, beziehungsweise des Schrankes, betragen 19,5 (H) x 10,5 (B) x 4,5 (T).

Die Dauerleihgabe wurde 2016 aus dem Lüneburger Umland an das Museum übergeben.