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Auf den Spuren von Fritz Krauskopf

Fotografien aus Lyntupy

Der bekannte ostpreußische Fotograf Fritz Krauskopf (1882-1945) ist national als auch international Gegenstand von wissenschaftlichen Forschungen. Nicht nur seine Bilder des (zerstörten) Königsbergs, sondern schon sein Wirken als Kriegsfotograf im Ersten Weltkrieg rücken ihn in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Recherche.

In der diesjährigen Himmelfahrtswoche (6.5.-10.5. 2024) war die belarussische Forscherin Yadviha Lukasyk zu Gast im Ostpreußischen Landesmuseum. Die Wissenschaftlerin interessierte sich für den fotografischen Nachlass des Fotografen, der hier aufbewahrt wird. Aufmerksam wurde sie darauf durch die Ausstellung zu Fritz Krauskopfs Fotos vom zerstörten Königsberg 1944. Letztere wurde Anfang des vergangenen Jahr im OL gezeigt. Auch das dazu produzierte Video wurde laut Lucasyks Aussage von etlichen Forscherinnen und Forschern aus Polen, Litauen, Belarus und Russland interessiert zur Kenntnis genommen.

In ihrer Dissertation, die sie Aufgrund von Repressalien nicht in Belarus, sondern in Polen verfassen muss, beschäftigt sich Yadviha Lukasyk mit der frühen Phase des Fotografen. Besonderer Fokus liegt dabei auf seiner in der zweiten Hälfte des 1. Weltkriegs produzierten Postkartenserie „Der Krieg im Osten“. Speziell die Fotos ihres belarussischen Heimatortes Lyntupy stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Von Lyntupy hatte Krauskopf über 100 Motive fotografiert, nicht ohne Grund: 1915 war Lyntupy Frontstadt, später der Ort eines Soldatenheims. Krauskopf dokumentiert als Kriegsfotograf in unzähligen Bildern den soldatischen und zivilen Alltag jener Zeit.

Yadviha Lukasyk und Kurator Jan Rüttinger schauen sich Fotografien der Schäden des 2. Weltkrieges in unserer Dauerausstellung an.
Yadviha Lukasyk mit Kurator Jan Rüttinger in unserer Dauerausstellung vor Postkarten aus dem 1. Weltkrieg

Yadvihas Forschungsarbeit im OL

Im Folgenden berichtet uns Yadviha Lukasyk mehr zu Ihrer Forschungsarbeit im Ostpreußischen Landesmuseum:

“I am a historian by education, and I have experience working as the head of the Museum of the History of Theater and Music Culture of the Republic of Belarus in Minsk. In 2017, my husband and I founded a non-commercial cultural center in Lyntupy (a town on the border between Belarus and Lithuania).
One of our projects was to create a museum of local history, for which we began collecting materials. We paid attention to postcards from the First World War, which were unusually numerous.
Almost all of these postcards were made by Fritz Krauskopf. When we started to find out more details, it turned out that Fritz Krauskopf is known to Belarusian researchers only as a printer. Among the postcards, there were several works of high aesthetic quality and artistic value, and from that time my fascination with Fritz Krauskopf as a photographer began.
My visit to the East Prussian State Museum was possible because of EU funding (EU4Culture project).
I had a rare opportunity to present my collection of photo postcards to the museum and the museum allowed me to work in its archive where unique materials dedicated to Krauskopf are stored.
It was very useful for my research and the help of Jan Rüttinger and Moritz Dittmann to work with the materials was priceless. I am grateful to the museum staff for their hospitality and full support”.

Yadviha Lukasyk und Jan Rüttinger begutachten alte Postkarten in unserem Archiv