oder
Es ist normal verschieden zu sein!
Ein Erfahrungsbericht von Ele Brandt
Die Museumspädagogische Abteilung des ostpreußischen Landesmuseums bietet seit Ende Oktober 2012 spannende und ereignisreiche Integrationsangebote für Menschen mit Lernförderbedarf an. Die Programme sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet und können als Gruppenangebote oder Geburtstagsfeiern gebucht werden.
Seit März dieses Jahres bin ich im Rahmen einer Eingliederungsmaßnahme in der Museumspädagogischen Abteilung des Ostpreußischen Landesmuseums tätig. Da einer meiner beruflichen Interessensschwerpunkte in der Behindertenarbeit liegt, konnte ich meine darin gesammelten Erfahrungen für die Integrationsarbeit im Museum nutzen. So konnte ich zur Aus- und Umarbeitung vorhandener museumspädagogischer Konzepte für Menschen mit Behinderungen einen fachlichen Beitrag leisten. Eine befriedigende Arbeit, wenn man in Betracht zieht, dass jetzt nach einem halben Jahr intensiver Vorbereitung, die neuen Programme stehen und bereits in der Umsetzungsphase sind. Denn am Montag, 29. Oktober 2012, hatten wir gewissermaßen Premiere. Die Lebenshilfe Lüneburg, seit über einem Jahr Kooperationspartner des Ostpreußischen Landesmuseums, hatte für acht Kinder das Angebot „Ritter und schöne Bugfräuleins“ gebucht.
Nachdem wir uns im Foyer getroffen haben, ging es in den Museumspädagogischen Raum. Die Kinder waren sichtlich aufgeregt und gespannt… Erst einmal gab es von der museumspädagogischen Mitarbeiterin Katharina Fuhrhop und mir eine Einführung darüber, was ein Museum ist.
Dann haben wir uns mit dem Thema Mittelalter beschäftigt. Wann und wie haben die Menschen früher auf einer Burg gelebt? Welche Personen wohnten in einer Burg und was hatten die Ritter an?
Wie sieht so eine Rüstung eigentlich genau aus? Und was trägt ein Ritter unter seiner Rüstung? Das ist tatsächlich ein Kettenhemd!
Die Kinder waren sehr beeindruckt, als sie das Kettenhemd alle einmal halten durften. Es ist nämlich ein echtes Kettenhemd aus Stahl und wiegt gut und gerne seine 10kg.
Natürlich hat so ein Ritter auch ein Schwert und einen Schild…
Nachdem auch diese beiden Gegenstände wieder genauestens begutachtet waren, ging es weiter mit einer Einführung, wie eine Burg aufgebaut ist. Erst einmal nur theoretisch, weil wir hier im Museum auch wunderschöne nachgebaute Burgenzimmer haben. Und auch über ein Modell der Marienburg verfügen…..aber dazu später.
Jetzt kommt nämlich endlich der spannende Moment. Es geht ans Einkleiden. Genauer gesagt, als nun jeder wusste, welche Person er in den Burggemächern
spielen wollte, ging es ans Verkleiden.
Endlich ist es soweit, unser Burgfest kann beginnen.
Nach einem Rundgang durchs Museum, bei dem wir uns noch einmal eine echte Ritterrüstung und die Marienburg angeschaut hatten………………
………haben wir uns alle noch zum Abschluss einen kleinen Filzbeutel gebastelt.
Natürlich bekam jedes Kind auch etwas in den Beutel hinein – einen Rohbernstein als Glücksbringer.
Für uns alle war diese Aktion ein gelungenes und schönes Ereignis.