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Barocke Pracht mit biblischer Mahnung – Ein Prunkstück aus der Dauerausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums

Zur barocken Prachtentfaltung gehörten auch üppige Goldschmiedearbeiten. Ein Beispiel gibt dieser besonders virtuos gestaltete Humpen aus Königsberg: Er wurde um 1680 von dem aus Augsburg gekommenen Meister Abraham Wilde geschaffen.

Schon beim Anheben des 27,3 cm hohen Humpens bemerkt man seinen Wert am Gewicht, 2,4 kg Silber. An Fuß, Deckel und Griff ist er breit und wirkungsvoll vergoldet.

Der prachtvolle Deckelhumpen von Meister Abraham Wilde

Sein Wert als Kunstwerk bietet sich den Augen in der feinen Treibarbeit des großen Reliefs auf der ganzen Wandung des Humpens dar. Eine bewegte Szene mit Soldaten zu Pferde, zu Fuß, an einem Fluss kniend. Bis in den Hintergrund füllt den Raum eine große Heerschar.

Dargestellt wird eine Szene aus dem Alten Testament der Bibel, der Heerführer Gideon prüft seine Soldaten (Buch der Richter Kap.7, 4-7), ob sie für die Schlacht geeignet seien. Für den damaligen Betrachter verband sich mit dieser Szene eine Mahnung, er möge sich selbst prüfen, ob er ein Leben im Sinne des Glaubens führe.

Biblische Mahnung im Detail

So konnte der Besitzer dieses Humpens allen Gästen durch ihn nicht nur seinen Reichtum, guten Geschmack und Bildung präsentieren, sondern sich auch noch als ernsthaft, sittenstreng und dem Glauben verbunden darstellen.

Fotos: Barocker Deckelhumpen © Ostpreußisches Landesmuseum