Hermann Brachert (1890 Stuttgart – 1972 Schlaitdorf/Nürtingen) war nach Goldschmiede- und Bildhauerlehre in Stuttgart ab 1919 Lehrer an der Königsberger Kunst- und Gewerkschule für Goldschmiedekunst und Bildhauerei, ab 1926 freischaffend in Königsberg. Seit 1931 arbeitete er als künstlerischer Berater der Staatlichen Bernsteinmanufaktur in Königsberg. 1933/34 politisch verfolgt, war er aber seit 1935 bis 1944 wieder tätig für die der Staatliche Bernsteinmanufaktur und freischaffend. Schon 1946 wurde er Professor für Bildhauerei an der Stuttgarter Kunstakademie, zeitweise auch deren Rektor.
Die Bildidee einer schwebenden Frauengestalt entwickelte Brachert 1930, zunächst für eine Bronzeplastik als Corinth-Denkmal in Königsberg. Diese wurde 1933 von den Nationalsozialisten entfernt. An der Komposition arbeitete der Künstler weiter, u. a. 1939 mit einer Bernsteinplastik und nach 1945 in weiteren Varianten. Die letzte und größte Gestaltung nannte er schließlich „Erinnerung an Ostpreußen“, zunächst ganz persönlich motiviert, als Erinnerung an seine 25 Schaffensjahre dort. Die ersten Jahre ab 1972 stand die Bronzeplastik im Stuttgarter Schlosspark. Schließlich wurde sie, auf besondere Initiative des Architekten und Freundes Bracherts Dietrich Zlomke, Ravensburg, zur Eröffnung des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg 1987 vor diesem aufgestellt. Sie galt nun als allgemeines Erinnerungsdenkmal an Ostpreußen.